Erschienen im Entlebucher Anzeiger am 05.06.07

Musikalische Reise durch die britischen Inseln

Schüpfheim: «Pfingstkonzert» des Entlebucher Brass Ensembles

An seinem Konzert im LBBZ Schüpfheim vom Samstag, 2. Juni, wusste das Entlebucher Brass Ensemble, welches unter der Leitung von Ueli Wigger steht, das Publikum zu begeistern. Gregor Kreyenbühl (Posaune) und Ivo Distel (Es-Horn) glänzten als Solisten.

Text und Bild Walter Küng

Das Konzert des Entlebucher Brass Ensembles führte die Zuhörer auf eine fiktive Reise nach Grossbritannien. Entsprechend waren nicht nur die musikalischen Stücke gewählt – auch die Ansage war einer Reiseführung nachempfunden, hatte doch Ueli Wigger dieselbe elektronisch vorbereitet und mit Geräuschen des Wassers oder eines Flugzeuges gemischt. Gleichmässig fortschreitend, rhythmisch präzis spielte das Ensemble als Erstes das melodiöse Stück «Britannia Rules, OK!» Sodann gings auf der Reise nordwärts. Die «Blue Bells of Scotland» gaben Gregor Kreyenbühl (Schüpfheim) Gelegenheit, sich als Solist auf der Posaune zu profilieren. Auswendig spielend gelang ihm der bald eher getragene, dann wieder virtuose Vortrag aufs Beste.

Gelungene Soloeinlagen
Dynamisch fein angestimmt, mit ruhigen und bewegteren Passagen spielte das Ensemble danach das Stück «Sailing», das – wie der Titel schon sagt – an eine Segelfahrt erinnert. Wieder südlicher in Grossbritannien liegt Wales. Die «Variations on a welsh theme» (Variationen über ein walisisches Thema) schildern das Schicksal eines Zwerges, der in einem Bergwerk verunglückt, aber gerettet wird. Ivo Distel aus Flühli als Solist auf dem Es-Horn wusste die Geschichte musikalisch packend zu gestalten, sowohl in den langsamen Moll-Partien als auch im heiteren, tänzerisch anmutenden Finale.

Highlights aus «Porgy and Bess»
Nach der Pause erklang zunächst der abwechslungsreiche «Riverdance». Dem moderat mit feiner Melodie beginnenden Werk folgten rasante, rhythmisch prägnante Passagen mit einem tumultartigen Finale, was allen Registern des Ensembles grosse Fertigkeit abverlangte. Die fiktive Reise der Entlebucher Musikanten führte schliesslich nach Dublin, der Hauptstadt Irlands, wo man der Oper «Porgy an Bess» von George Gershwin die Ehre erwies. Im Geiste eines Operndirektors begrüsste an dieser Stelle Hermann Schöpfer, Bassist und Präsident des Ensembles, das Publikum. Er konnte verschiedene Delegationen und Ehrengäste willkommen heissen und dankte allen, die dem Ensemble gute Dienste leisten, ganz besonders natürlich dem Leiter Ueli Wigger.

Oper «Porgy an Bess»
Aus der Oper Porgy an Bess spielte das Ensemble fünf populär gewordene Stücke, nämlich «Summertime», «I got plenty o’Nuttin’», «Bess you is my woman now», «I love you Porgy» und «It ain’t necessarily so». George Gershwin hat zur Musik dieser Oper, die einem Musical nahe steht, Elemente aus Spiritual, Blues und Jazz verwendet. Die variantenreichen Melodien gaben dem Ensemble Gelegenheit, alle Facetten seines grossen Könnens aufzuzeigen. Das Publikum jedenfalls war begeistert und verlangte zwei Zugaben. Das Ensemble erfüllte den Wunsch mit «Sir Duke» von Stevie Wonder und der überaus gefälligen Weise «The Floral Dance» von Katie Moss.

Hohes Niveau geboten
Das Konzert bewegte sich durchwegs auf hohem Niveau, wozu man dem Ensemble und seinem engagierten Leiter Ueli Wigger aufrichtig gratulieren darf. Der Berichtererstatter möchte auch Stefan Jenni ein Kränzchen winden, hat er doch seine häufigen kurzen Soloparts – abwechselnd auf Es- oder B-Kornett – vortrefflich gespielt.